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Grüne fordern städtisches Gedenken an Opfer rechter und rassistischer Gewalt in Erfurt

Jasper Robeck: „‘Erinnern heißt Handeln‘ – rechte und rassistische Gewalt in Erfurt thematisieren“

In der jüngeren Vergangenheit wurden in Erfurt Heinz Mädel, Ireneusz Szyderski und Hartmut Balzke aus rechten und rassistischen Motiven ermordet. Das DGB-Bildungswerk, die Opferberatungsstellen und nicht zuletzt die Initiative „Blinder Fleck Erfurt“ haben sich unermüdlich für eine Erinnerungskultur an die Opfer der drei rechten und rassistischen Morde eingesetzt. Zudem Todestag von Ireneusz Szyderski am 3. August 1992, der nach einem Diskobesuch in Stotternheim seinen Verletzungen durch massive Misshandlung durch das Ordnungspersonal erlag, fand eine Versammlung vor dem Erfurter Rathaus statt. Die Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN legt einen Antragsentwurf für ein städtisches Gedenken vor.

Dazu erklärt Jasper Robeck, Mitglied im Erfurter Stadtrat: „Der Erfurter Stadtrat muss sich zu dem Gedenken an die Opfer rechter und rassistischer Gewalt bekennen. Die drei Namen sind vielen Menschen noch immer unbekannt. Über Gedenktafeln an den Tatorten schaffen wir Sichtbarkeit für rechte Gewalt. Nach dem Motto ‚Erinnern heißt Handeln‘ braucht Erfurt eine Gedenkkultur, welche die Folgen von Ungleichwertigkeitsideologien auch im hier und jetzt thematisiert und sich Rassismus entschieden entgegenstellt. Gemeinsam mit Initiativen, Beratungsstellen und Hochschulen wollen wir ein lebendiges Gedenken schaffen. Im Gedenken an Heinz Mädel, Ireneusz Szyderski und Hartmut Balzke.“ 

„Erfurt hat eine lange Historie rechter und rassistischer Gewalt, auch mit Blick beispielsweise auf die Hetzjagd gegenüber algerischen Vertragsarbeitern auf dem Erfurter Anger im Jahr 1975, über die Baseballschlägerjahre, bis heute. Im vergangenen Sommer bedrohten Neonazis der sogenannten Neuen Stärke in Ilversgehofen die Menschen, die nicht in ihr Weltbild passten. Stadtverwaltung und Sicherheitsbehörden wirkten ebenso überfordert, wie aktuell angesichts der Verdopplung der rassistischen Gewalt im vergangenen Jahr. Daher muss mit einer Erinnerungskultur verbunden sein, dass Ungleichwertigkeitsvorstellungen hinterfragt werden sowie Rassismus in Erfurt benannt und bekämpft wird,“ erklärt Jasper Robeck abschließend.

V.i.S.d.P.:  Tely Büchner   (0361 655 2030)

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