Wenige Tage Dauerregen zeigen in diesen Tagen die Widersinnigkeit des geplanten Radweges am Flutgraben deutlich auf. Der Flutgraben ist randvoll mit Wasser gefüllt, die ersten Bäume stehen bereits im Wasser. Dazu bedurfte es in den letzten Tagen nicht einmal des gefürchteten Starkregens. Vor diesem Hintergrund äußert sich Prof. Dr. Alexander Thumfart, Fraktionsvorsitzender von BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN im Erfurter Stadtrat:
„Wir erleben in diesen Tagen einen sehr nassen Sommer in Erfurt, Thüringen und Deutschland – genau so, wie es die Klimaforschung mehrheitlich prognostiziert. Dabei handelte es sich bisher nur um tagelangen Dauerregen, nicht um den besonders heiklen Starkregen bzw. um Sturzfluten. Doch schon jetzt ist deutlich zu sehen, dass der Erfurter Flutgraben seinen Namen nicht ohne Grund trägt. In diesen Tagen ist der Flutgraben schnell vollgelaufen, die ersten Bäume standen bereits im Wasser. Der Wasserspiegel war so hoch, dass man gut erkennen konnte, dass ein künftiger Radweg in der Uferböschung des Flutgrabens akut hochwassergefährdet sein wird. Hier soll mit hohem finanziellen Aufwand ein Stückchen Radweg in den Flutgraben gebaut werden, das keinerlei Anbindung an das Fahrradnetz hat. Für diesen planerischen Unsinn müssen zudem unzählige Bäume ohne Not fallen. Ökologisch ist das ein Desaster, ökonomisch ein teures Prestigeprojekt. Kämen in dieser Situation nun noch Starkregenereignisse und Sturzfluten hinzu, wäre ein Radweg am Flutgraben über- und sehr wahrscheinlich auch unterspült und damit wohl auch beschädigt.
Auch Erfurts Wasserkoordinator Matthias Hartmann warnte am 22. Juli 2017 in der TA vor Starkregen. Seiner Ansicht nach werde dieser in Erfurt und in weiten Teilen der Stadtverwaltung extrem unterschätzt. Dieser Ansicht können wir uns nur anschließen. Als Grüne Fraktion plädieren wir für einen Stopp der weiteren Planungen – ein aktueller Blick in den Flutgraben sollte als Argument genügen. Die finanziellen Mittel sollten wir lieber in die Umsetzung der bestehenden Radwegekonzeption investieren. Damit wäre dem Radverkehr, dem Baumschutz und dem Klimaschutz in Erfurt besser geholfen„, so Prof. Dr. Alexander Thumfart abschließend.
Kommentar verfassen
Verwandte Artikel
Foto von Evgeniy Alyoshin auf Unsplash
Erfurt setzt endlich auf Sonnenstrom – von den eigenen Dächern
Wahl: „Sonne tanken ist gut fürs Klima UND die Stadtkasse“ Die Stadt Erfurt will künftig mehr ihrer eigenen Dächer mit Solaranlagen bestücken. Dafür sollen das städtische Gebäudeamt und die Stadtwerke…
Weiterlesen »
Grüne Fraktion besteht auf Start des Schüler*innentickets am 1. November
Laura Wahl: „Eltern und Schüler*innen warten auf den Start des Tickets.“ Irritiert nimmt die Stadtratsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zur Kenntnis, dass das Startdatum des Schüler*innentickets mit der Drucksache 1969/25 „Umsetzung…
Weiterlesen »
Copyright: Marcel Krummrich
Stadt streicht Besetzung von Nachtkulturbeauftragtenstelle in Erfurt
Robeck: „Oberbürgermeister verprasst Haushaltsmittel für Prestigeprojekte, statt langjährige Forderung der Soziokultur zu erfüllen“ Die Stadtverwaltung hat in Antwort auf eine Anfrage am 3. September 2025 mitgeteilt, dass aufgrund der Finanzlage…
Weiterlesen »