Vorrang für Brachflächen statt neue Bodenversiegelung: Grüne Fraktion mit wegweisendem Antrag zum Flächenmanagement

David Maicher: „Konzept verbindet Wirtschaftsförderung mit konsequentem Bodenschutz“

Die Stadtratsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN wird für den kommenden Stadtrat einen umfassenden Antrag zum nachhaltigen Flächenmanagement in Erfurt einbringen. Der Beschlussvorschlag zielt darauf ab, bei künftigen gewerblichen Flächenausweisungen konsequent bereits versiegelte Flächen und Brachflächen zu nutzen, bevor neue Böden versiegelt werden.

„Mit diesem Antrag setzen wir ein klares Zeichen für einen verantwortungsvollen Umgang mit der endlichen Ressource Boden in unserer Stadt. Die fortschreitende Bodenversiegelung ist in Zeiten der Klimakrise eine der größten ökologischen Herausforderungen unserer Zeit. Unser Konzept verbindet Wirtschaftsförderung mit konsequentem Bodenschutz“, erläutert Stadtrat David Maicher, wirtschaftspolitischer Sprecher der Stadtratsfraktion.

Der Antrag sieht vor, dass die Stadtverwaltung bis Ende März 2026 ein öffentlich zugängliches Brachflächenkataster erstellt. Dieses soll alle ungenutzten, untergenutzten oder brachliegenden Flächen im Stadtgebiet erfassen. So können auch Investoren die Entwicklungspotenziale transparent einsehen.

„Ein zentrales Element des Vorschlags ist die Einführung einer verpflichtenden Prüfung aller vorhandenen Brachflächen vor jeder Neuausweisung von gewerblichen Bauflächen. Damit schaffen wir Transparenz und stellen sicher, dass die Neuversiegelung tatsächlich nur als letzte Option zum Einsatz kommt. Darüber hinaus enthält der Antrag Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung von Brachflächen für Investor*innen. Die Stadtverwaltung soll ein Anreizsystem entwickeln, das unter anderem beschleunigte Genehmigungsverfahren, Beratungsangebote und finanzielle Anreize umfassen könnte“, so Maicher.

Laura Wahl, umweltpolitische Sprecherin der Fraktion erklärt abschließend: „Gewerbeentwicklung auf dem grünen Acker frisst wortwörtlich unsere Lebensgrundlagen auf und muss der Vergangenheit angehören! Um das Ziel zu erreichen, den Flächen-Neu-Verbrauch bis spätestens 2050 auf Null zu senken, ist eine frühzeitige Strategie wichtig. Deshalb fordern wir, dass dieser Aspekt einen Schwerpunkt bei der Erarbeitung des neuen Integrierten Stadtentwicklungskonzepts bildet.“

Die Grünen-Fraktion verweist auf die vielfältigen ökologischen Funktionen unversiegelter Böden für den Wasserhaushalt, das Stadtklima und die Biodiversität. „Mit unserem Antrag leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel in Erfurt“, so Wahl abschließend.

V.i.S.d.P.:  Martin Kosny (0361 655 2030)

Kommentar verfassen

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Verwandte Artikel