Erfurt braucht eine fundierte Sicherheitspolitik statt kalten Kaffee der CDU!
Seit Ende März liegt die Polizeiliche Kriminalstatistik des Freistaats Thüringen für das Jahr 2020 vor. In den vergangenen Tagen hat sich auf dieser Grundlage eine Debatte um die Bedeutung der Erfurter Sicherheitslage entwickelt. Die Erfurter Kriminalstatistik befindet sich noch in der Erarbeitung, lediglich Daten zur Aufklärungsquote (58% der erfassten Straftaten) und zu Wohnungseinbrüchen (20% Aufklärung der erfassten Einbrüche, insgesamt 160 Fälle) liegen bereits vor.
Dazu erklärt Jasper Robeck, Mitglied der Bündnisgrünen Stadtratsfraktion: „Mit starker Verwunderung haben wir die Forderungen der CDU nach Videoüberwachung aufgenommen. Uns erschießt sich nicht, wie die leicht unterdurchschnittliche Aufklärungsquote ein vermeintliches Sicherheitsproblem am Anger oder öffentlichen Raum erkennen lässt – dazu fehlt die Datenbasis. Deshalb gilt es, die Auswertung der Kriminalstatistik für Erfurt nicht vorwegzunehmen. Dass die CDU die Videoüberwachung wieder aufwärmt, zeigt nur, dass sie keinerlei Interesse an einem sachlichen Diskurs hat!“
„Für eine gute Sicherheitspolitik braucht es fundierte Erkenntnisse zu den Problemlagen und Entwicklungen. Die Videoüberwachung schließt sich deshalb schon aus, weil damit hohe Kosten, die Verdrängung der Kriminalität und eine fehlende langfristige Strategie verbunden sind. Wir brauchen ein Konzept, welches Präventionsmaßnahmen spezifisch für die Problemlagen entwickelt. In diesem Zusammenhang müssen wir auch rechte Gewalt und häusliche Gewalt mehr in den Fokus nehmen. Deshalb schlagen wir vor, über die Fortschreibung des Kriminalitätsatlas von 2006 nachzudenken“, schließt Dirk Adams, Mitglied im Ordnungs- und Sicherheitsausschuss, an.
V.i.S.d.P.: Tely Büchner (0361 655 2030)
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