BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN unterstützen diese Petition:
Hähnchenmastanlage in Erfurt – Schwerborn stoppen!
Wir sind gegen diese Mastanlage und brauchen Eure Hilfe!
In Erfurt-Schwerborn in Thüringen ist eine neue Hähnchenmastanlage mit ca. 40000 Tieren geplant.
Wer Massentierhaltung gut heißt, muss das Risiko eingehen, Fleisch von Tieren zu essen, die mit Medikamenten behandelt wurden. Bei dieser Intensivmast von Hühnern fristen Küken ein 34 Tage andauerndes erbärmliches Leben. Tiere, die in Massentierhaltung leben, sind keine Geschöpfe mehr. Sie sind lediglich Produkte, welche unseren Wohlstand sichern und das Wirtschaftswachstum ankurbeln sollen.
Massentierhaltung ist unökologisch und zerstört unsere Umwelt.
Anwohner fürchten um Ihre Gesundheit, eine starke Geruchsbelästigung und einen hohen Werteverlust ihres Eigentums. Dies kann auch Euch in anderen Ortschaften jederzeit widerfahren!
Mit dem Unterzeichnen dieser Petition leistet Ihr einen wertvollen Beitrag zur Lebensqualität von Mensch UND Tier.
Begründung:
Obwohl der Bedarf an Hähnchenfleisch in Deutschland mehr als gedeckt ist, ist eine neue Hähnchenmastanlage mit ca. 40.000 Tieren in Schwerborn geplant.
Wir fühlen uns von den bekannten schädlichen Umwelteinwirkungen dieser Mastanlagen massiv bedroht und befürchten die Zunahme von Atemwegserkrankungen und Antibiotikaresistenzen. Unser Grundrecht auf Leben und körperliche Unversehrtheit (Art. 2 II GG) gilt es zu schützen.
Die ersten Wohnhäuser befinden sich nur ca. 200 m von der geplanten Mastanlage.
Kinder (Kindergarten weniger als 800m und Kinderspielplatz ca. 500m entfernt), ältere Menschen und Immungeschwächte sind besonders gefährdet.
Die Zufahrtswege sind äußerst eng, stark zerfahren und für landwirtschaftliche Großfahrzeuge sowie schweren LKW Verkehr ungeeignet. Die Kosten für Sanierung, Ausbesserungen und Wartungen der Fahrbahn müssten aus öffentlichen Geldern bestritten werden, was wir als Steuerzahler ablehnen.
Die Emissionen aus Hähnchenmastanlagen belasten natürlich nicht nur Menschen sondern auch andere Lebewesen. Da der Hühnerkot als Dünger auf die umliegenden Felder ausgebacht wird, verbreiten sich die Bakterien von dort aus weiter. Eine wesentliche Belastung stellt der sehr hohe Stickstoff-, Phosphor- und Nitratgehalt dar, der die Böden belastet und das Grundwasser gefährdet. Der Nitratgehalt im Boden steigt durch das Düngen mit Hühner-Exkrementen oder mit Restsubstrat aus Biogasanlagen extrem an. Die Qualität der Äcker und des Grundwassers sowie naheliegender Erholungsgebiete („Erfurter Seen“) wird erheblich verschlechtert. Durch die starke Geruchsbelästigung ist der Erholungswert des Dorfes sowie der Umgebung massiv bedroht.
Es ist bekannt, dass sich für Häuser und Grundstücke in der Nähe solcher Anlagen ein erheblicher Werteverlust ergibt. Bauplätze werden keine Besitzer finden, Familien ziehen weg.
Wir sehen das Recht ortsansässiger Bürger auf Wahrung ihres Besitzes gefährdet!
Wir lehnen solche Mastanlagen strikt ab! Insgesamt widersprechen die gängigen Bedingungen in der Hähnchenmast dem Gedanken von § 2 des Tierschutzgesetzes, nach denen Tiere ihrer Art und ihren Bedürfnissen entsprechend angemessen gehalten und versorgt werden müssen.
Um den Bau dieser Mastanlage in Thüringen zu stoppen, bitten die Unterzeichner die zuständigen Behörden, die aufgeführten Einwände bei einer erneuten Prüfung zu berücksichtigen.
Im Namen aller Unterzeichner/innen.
Erfurt – Schwerborn, 22.02.2015 (aktiv bis 21.08.2015)
Kommentar verfassen
Verwandte Artikel
Keine Umbenennung des Nettelbeckufers – Ein Rückschlag für die Aufarbeitung des Kolonialismus in Erfurt
Die Mehrheit des Stadtrates hat sich in seiner letzten Sitzung auf Antrag des Oberbürgermeisters dafür entschieden, das Nettelbeckufer nicht umzubenennen und den Beschluss zum „Runden Tisch“ aufzuheben. Stattdessen soll nun die Karlsbrücke umbenannt. Zudem wird eine Tafel am Nettelbeckufer angebracht, die sowohl das Wirken Gert Schramms als auch die historische Betrachtung Joachim Nettelbecks kritisch beleuchtet. Diese Entscheidung ist nicht nachzuvollziehen, hat doch eine Diskussion zwischen Befürworter*innen der Umbenennung und der Anwohnerschaft nicht stattgefunden.
Weiterlesen »
Klimaschutz ist Mieterschutz! – Europäisches Parlament stimmt heute über wegweisende Richtlinie zu Gebäudeenergie ab
Heute wird das Europäische Parlament über ein entscheidendes Gesetz abstimmen, das das Potenzial hat, den Energieverbrauch in Gebäuden in ganz Europa signifikant zu reduzieren. Die neue Gebäuderichtlinie, Energy Performance of Buildings Directive (EPBD), trägt dazu bei, das Ziel zu erreichen, die Emissionen im Gebäudesektor bis 2030 im Vergleich zu 2015, um mindestens 60 % zu senken und bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen.
Weiterlesen »
Grüne Fraktion unterstützt die Pflanzung von Großbäumen auf dem Petersberg
„Das Pflanzen dieser 37 Großbäume auf dem Petersberg erfreut uns sehr! Damit beweist die Stadtverwaltung großen Mut bei der Stadtentwicklung und einen Weitblick, der vor dem Hintergrund der drohenden Hitzesommer klug und angebracht ist.
Dass diese Bäume bereits 30 Jahre alt sind bedeutet, dass sie von Beginn an viel Schatten spenden werden – Schatten, den der kahle Petersberg durchaus nötig hat. Viele Erfurterinnen und Erfurter, aber auch die unzähligen Touristen wünschten sich seit Langem mehr verschattete Plätze auf dem beliebten Petersberg.
Weiterlesen »