Erfurt gehört zu den Städten, die sich über stetig steigende Einwohnerzahlen freuen können. 210.000 Einwohner hat Erfurt inzwischen erreicht und ein Zuwachs ist auch für die kommenden Jahre prognostiziert. Dazu äußert sich Prof. Alexander Thumfart, Vorsitzender der Fraktion von Bündnis90/Die Grünen im Erfurter Stadtrat:
„Erfurt wächst und das ist gut so. Mit den steigenden Einwohnerzahlen und der demographischen Entwicklung kommen aber auch große Herausforderungen auf Erfurt zu. Deshalb brauchen wir dringend tragfähige Strategien für bezahlbaren Wohnraum. Schon heute fehlt es an bezahlbaren Wohnungen insbesondere für Rentner, Alleinerziehende, junge Menschen in der Ausbildung, einkommensschwache Haushalte und auch Flüchtlinge.
Bei unseren zukünftigen Konzepten müssen wir auch darauf achten, dass sich hier die sozialräumliche Ungleichheit nicht weiter verschärft. Deshalb könnte ich mir sehr gut vorstellen, dass ein innerstädtisches Quartier für bezahlbaren Wohnraum auf der Fläche „Am Hügel“ entstehen könnte. Die KoWo Erfurt könnte dabei ein starker Partner sein.“
Mit ihrem Projekt „Bauen mit Weitblick – Bezahlbar zusammen wohnen. Individualität zu Großserienpreisen“ wurde die KoWo Erfurt im letzten Jahr zum Kandidat für die IBA Thüringen nominiert. Im Mittelpunkt ihrer Bewerbung steht „…die Entwicklung eines wohnungspolitischen Konzeptes für zeitgemäßen, für die Mieter bezahlbarer und insbesondere besonders preisgünstigen Geschosswohnungsneubau.“ Dafür soll ein Pilotbau realisiert werden.
„Das Areal am Huttenplatz wäre bestens geeignet das Pilotprojekt auch an einem attraktiven Standort umzusetzen. Bisher hat sich offensichtlich noch kein Investor für ein Parkhaus gefunden. Bei den wenigen noch vorhandenen innerstädtischen Flächen halte ich die Umsetzung des Pilotwohnungsprojektes an dieser Stelle für einen großen Mehrwert für Erfurt – bedarfsgerecht und zukunftsorientiert! Hier könnte ein innovatives familien-, kinder- und altenfreundliches Wohnprojekt entstehen – zukunftsweisender als ein Haus für viele Autos“ so Alexander Thumfart abschließend.
V.i.S.d.P.: Tely Büchner (0361 655 2030)
Kommentar verfassen
Verwandte Artikel
Foto: Henryk Niestrój
Erhöhung der Anwohnerparkgebühren ist ein Gebot der Vernunft
„Wer die Mobilitätswende will, muss auch der Erhöhung der Anwohnerparkgebühren auf ein angemessenes Niveau zustimmen. Viele Deutsche Städte sind bereits vorangegangen. So hat Freiburg vor kurzem eine Erhöhung auf 360 € pro Jahr beschlossen. Die Preise werden nach Fahrzeuglänge und sozial gestaffelt. Menschen, die Sozialleistungen oder Wohngeld beziehen, zahlen weniger. Für Menschen mit schweren Behinderungen und blauem Parkausweis entfällt die Gebühr. Die Staffelung nach Fahrzeuglänge ist gerecht: Menschen mit großen raumeinnehmenden SUVS zahlen mehr als die mit dem kleinen Opel. Daran sollte sich Erfurt orientieren.“
Weiterlesen »
Grüne Fraktion fordert Milieuschutzgebiete zu prüfen und Strategie für Gewerbemieten zu entwickeln
„Die
neuen Bodenrichtwerte könnten Verdrängung und soziale Segregation in Erfurt weiter verstärken.
Aus unserer Sicht braucht es eine ernsthafte Prüfung von sozialen Erhaltungssatzungen
(umgangssprachlich: Milieuschutzgebiete) auch in Erfurt. Das Städtebaurecht gibt uns diese
Möglichkeit, wenn die Verdrängung angestammter Mieter*innen aus ihren Quartieren droht.
Dies gilt es in einer Voruntersuchung zu klären. Mit dem Milieuschutz würde sog. Luxussanierungen
vorgebeugt, aber notwendige Sanierungen könnten trotzdem stattfinden. Zudem entsteht
der Kommune bei anstehenden Veräußerungen von Häusern oder Wohnblocks die Möglichkeit
ein Vorkaufsrecht zu nutzen. Dieses Mittel hat sich als erfolgreich gegen Verdrängung
bewährt, deshalb sollten wir es auch für Erfurt in Erwägung ziehen.“
Weiterlesen »
© gruene-erfurt.de
Grüne Fraktion Erfurt ruft Universitäten zu Weltoffenheit und zur Stärkung der Demokratie auf
Das Präsidium der Universität Erfurt hat, wie die Leitungen aller anderen Thüringer Universitäten auch, den Studierendenaustausch mit Russland vorerst auf „Eis gelegt“. Das Präsidium empfiehlt den russischen Studierenden, „nicht zu kommen“.
Weiterlesen »