Mit Hilfe angemessener Regelungen und transparenter Kommunikation!
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
mit Ihrer Entscheidung in der Dienstberatung wurde der bereits fertig gestellte Taubenschlag im Rathaus gestoppt. Für die Einrichtung des Taubenschlags wurden Mittel von ca. 6.000 Euro verausgabt. Über die Entscheidung gegen den Taubenschlag wurde ich durch die Initiative informiert. Eine überzeugende Antwort für diese Entscheidung sind Sie bis jetzt schuldig geblieben. Auf eine dringliche Anfrage wurden die Gründe nur unzureichend dargelegt und auf den Umfang des Prüfauftrags zu einem neunen Standort wurde nicht eingegangen.
Im „Zwischenruf“ schreibt ihr Pressesprecher „Wird überzeugend kommuniziert, trinkt der Waschbär nicht“. Damit ziehen Sie sich auf eine Beobachter-Rolle bei Ihrer selbst getroffenen Entscheidung zurück und attestierten dem zuständigen Fachamt nicht ausreichend kommuniziert zu haben. Dabei konnten Sie die Frage, warum Sie im hinsichtlich der Arbeitssicherheit im Sommer bei der Entscheidung für das Rathaus offenbar zu einer anderen Einschätzung gekommen sind, bis heute nicht beantworten. Den weiteren Verlauf habe ich aus der Presse und dem Amtsblatt entnommen, eine Information des Stadtrats ist meiner Kenntnis nach nicht erfolgt – eine überzeugende Kommunikation sieht anders aus.
Nachdem in der Thüringer Allgemeinen, später auch im „Zwischenruf“, von differenzierten Positionen innerhalb der Stadtverwaltung zu lesen war, habe ich mein Recht auf Akteneinsicht wahrgenommen. Die vorliegenden Stellungnahmen werfen zahlreiche Fragen auf. Ferner sind bestimmte Einschätzungen aus meiner Sicht geeignet die Errichtung von weiteren Taubenschlägen, unabhängig vom Standort Rathaus, massiv einzuschränken und eine künftige Ausweitung des Projekts zu verunmöglichen. Wie die öffentliche Debatte zeigt, stehen zahlreiche Sorgen im Raum, welche unzutreffend sind. Beispielsweise die Übertragung von Krankheiten, die nach wissenschaftlichen Erkenntnissen keine Gefahr darstellt, zumal Mitarbeitende gar nicht in Kontakt mit den Tieren kommen. Ihr Pressesprecher schreibt, dass von Tauben „kaum mehr Gefahr als von Hühnern“ ausgeht. Vor diesem Hintergrund verwundert, dass die Stadtverwaltung keine klare Position findet und damit außerhalb der Stadtverwaltung eine große Unsicherheit bezüglich der Fortführung des Projekts erzeugt. Dass in Weimar und Jena bereits seit längerem Taubenschläge, auch in kommunalen Gebäuden, eingerichtet sind und dies in Erfurt nicht möglich zu sein scheint, verwundert eine breite Öffentlichkeit umso mehr.
Vor diesem Hintergrund möchte ich Sie auch auf meine parallel eingereichte Anfrage zu den einschlägigen Regelungen für Taubenschläge aufmerksam machen, und hoffe, dass Ihre Antwort die bestehenden Befürchtungen hinsichtlich künftig denkbarer Schläge in öffentlichen Gebäuden auszuräumen vermag.
Zudem braucht es zeitnah einen neuen Standort für das Pilotprojekt und eine erneute Ausstattung, sollten Sie weiterhin den Rathausdachboden nicht weiterverfolgen.
Zuletzt möchte ich Sie um eine transparente Information zum weiteren Vorgehen und einem Bekenntnis zum tiergerechten Stadttaubenmanagement bitten. Ich bin überzeugt, dass der Weg zu mehr Tierschutz dem Ansehen Erfurts, dem Stadtbild und der Erfüllung unserer Verantwortung gegenüber Mitgeschöpfen guttun wird.
Für Rückfragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung!
Mit freundlichen Grüßen Jasper Robeck
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