Vom 11. bis 28. August gastiert der „Circus Afrika“ bei uns in Erfurt. Dafür wurde dem Zirkus die Lingelfläche zur Verfügung gestellt. Dazu äußert sich Katrin Gabor, Stadträtin von BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN im Stadtrat Erfurt:
„Über 65 deutsche Städte haben den Auftritt von Wildtieren im reisenden Zirkus auf stadteigenen Flächen bereits verboten oder beschränkt. Darunter finden sich Städte wie Leipzig, Schwerin, Bielefeld, Tuttlingen, Stuttgart, Passau, Altenburg, Berlin-Treptow-Köpenick, Berlin-Charlottenburg-Wilmersdorf oder Rostock. Viele andere Länder innerhalb und außerhalb Europas kennen ähnliche Beschränkungen bzw. verbieten die Haltung von Wildtieren im fahrenden Zirkus generell.
Die Verbote oder Beschränkungen werden mit der nicht artgerechten Haltung der Wildtiere oder der öffentlichen Sicherheit gerechtfertigt. Die Haltung und Dressur von Wildtieren im reisenden Zirkus ist heute nicht mehr zeitgemäß und kann niemals „artgerecht“ sein. Im Unterschied zur Zoohaltung müssen sich die Tiere ständig an neue Umgebungen gewöhnen, leben auf engstem Raum und müssen ein Training absolvieren, welches sie zu unnatürlichen Verhaltensweisen „befähigt“. Tiertraining sollte immer nur auf freiwilliger Basis erfolgen. So lebt es auch Frau Dr. Dr. Merz im Thüringer Zoopark Erfurt. Das Tierwohl von Wildtieren kann im reisenden Zirkus so nicht gewährleistet werden. Diese Tiere zeigen oftmals typische Krankheitsbilder und Verhaltensauffälligkeiten. Dies ist besonders bei Zirkuselefanten sehr oft zu beobachten. Die Bundestierärztekammer hat schon 2010 deutlich Stellung bezogen und plädiert für ein generelles, gesetzliches Verbot von Wildtieren im reisenden Zirkus.
In diesem Zusammenhang haben wir eine Stadtratsanfrage eingereicht. Wir möchten gerne wissen, welchen Standpunkt die Stadtverwaltung Erfurt gegenüber einem generellen Verbot von Auftritten von Wildtieren im reisenden Zirkus auf städtischen und auf stadteigenen Flächen vertritt und welche Einspruchsmöglichkeiten sie vor dem Hintergrund der nicht artgerechten Haltungsbedingungen der Wildtiere gehabt hätte? Schließlich ist eine Begutachtung der Tiere und ggf. ein Eingreifen seitens der Stadt unserer Ansicht nach unverzichtbar. Wir werden nach Beantwortung unserer Anfrage einen entsprechenden Antrag im Stadtrat einbringen“, so Katrin Gabor abschließend.
V.i.S.d.P.: Martin Kosny (0361 655 2030)
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