Foto von Aluminum Disemboweler3000 auf Unsplash

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Meilenstein für Hitzeschutz in Erfurt: Stadtrat beschließt „Abpflastern“ und umfassende Entsiegelungsstrategie

Der Erfurter Stadtrat hat in seiner jüngsten Sitzung durch eine gemeinsame Initiative der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN mit der Fraktion Mehrwertstadt einen wegweisenden Beschluss zur Entwicklung einer umfassenden Entsiegelungsstrategie für die Landeshauptstadt gefasst. Der Antrag „Wir pflastern ab – Entsiegelungsstrategie der Stadt Erfurt“ beauftragt den Oberbürgermeister mit der Ausarbeitung eines umfassenden Konzepts zur systematischen Reduzierung versiegelter Flächen im Stadtgebiet. Die Strategie zielt darauf ab, Erfurt widerstandsfähiger gegenüber den zunehmenden Folgen der Klimakrise zu machen. Insbesondere sollen Maßnahmen zur Entwicklung einer hitzerobusten „Schwammstadt“ identifiziert werden, die Regenwasser lokal aufnehmen und speichern kann, statt es über die Kanalisation abzuleiten.

Stadtrat David Maicher betont die Bedeutung des Beschlusses:

„Mit der Entsiegelungsstrategie leiten wir einen Paradigmenwechsel in der Stadtentwicklung ein. In Zeiten zunehmender Hitzeperioden, wie wir es gerade auch aktuell erleben, und Starkregenereignissen müssen wir Erfurt klimaresilienter gestalten. Jeder Quadratmeter entsiegelter Fläche hilft, Überhitzung zu reduzieren, Regenwasser aufzunehmen und die Artenvielfalt zu fördern.“

Ein besonderes Element des Konzepts ist das nach Hamburger Vorbild entwickelte Projekt „Erfurt pflastert ab“. Dieser Wettbewerb, der ab 2027 alle zwei Jahre stattfinden soll, richtet sich an alle Erfurter*innen – von Privatpersonen über Unternehmen bis hin zu Vereinen. Auf einer digitalen Beteiligungsplattform können Bürgerinnen und Bürger ihre entsiegelten Flächen dokumentieren und sich am Wettbewerb beteiligen.

„Die aktive Einbindung der Stadtgesellschaft ist entscheidend für den Erfolg unserer Klimaanpassungsmaßnahmen. Mit dem Wettbewerb schaffen wir Anreize für private Entsiegelungsinitiativen und sensibilisieren gleichzeitig für die Bedeutung naturnaher Flächen im urbanen Raum“, erklärt David Maicher.

Die Entsiegelungsstrategie soll dem Stadtrat und dem zuständigen Ausschuss bis Ende des zweiten Quartals 2027 vorgelegt werden. In diesem Jahr soll auch die erste Wettbewerbsrunde stattfinden.

Die Grüne Fraktion sieht in diesem Beschluss einen wichtigen Schritt zur Umsetzung der Klimaanpassungsstrategie der Stadt Erfurt und betont die Dringlichkeit angesichts der zunehmenden Extremwetterereignisse. Bereits die vergangenen Sommer haben gezeigt, dass insbesondere dicht bebaute Stadtgebiete unter Hitzeinseln leiden, die durch mehr unversiegelte Flächen deutlich reduziert werden können.

V.i.S.d.P.:  Tely Büchner (0361 655 2030)

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