Mit der Drucksache 1445/22 hat der Stadtrat in der Sitzung am 16.11.2022 einem Antrag der Bündnisgrünen Fraktion mit nur 7 Gegenstimmen und einer Enthaltung zugestimmt. Damit wurde auf Grüne Initiative hin beschlossen, dass künftigen Baumpflanzungen deutlich mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden muss, und dass jede Neupflanzung ihrer Qualität nach derart umgesetzt werden muss, dass die Überlebenschancen von neuen Bäumen vor dem Hintergrund aufeinander folgender Dürresommer merklich steigen.
Ebenso soll das Garten- und Friedhofsamt Verbesserungsvorschläge für die Wuchsbedingungen des Bestandsgrüns erarbeiten, womit auch den Bestandsbäumen geholfen werden soll.
Dazu erklärt Karina Both-Peckham, für die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Ausschuss für Stadtentwicklung, Bau, Umwelt, Klimaschutz und Verkehr:
„Unsere Stadtbäume sind vielen Stressfaktoren ausgesetzt. Einerseits spenden sie uns Schatten, sorgen an heißen Sommertagen für merkliche Abkühlung , filtern unsere Atemluft und machen eine Stadt schön und lebenswert, andererseits genießen Bäume in der modernen Stadtplanung nach wie vor nicht den Stellenwert, der ihnen aufgrund ihrer Ökosystemdienstleistungen für uns Menschen gebührt. So sind bisher viel zu viele Flächen an unseren Stadtbäumen versiegelt, die Baumscheiben zu klein, der Untergrund der Wurzelbereiche zu stark verdichtet, die angebotenen Wurzelräume viel zu klein. Dadurch können sich Stadtbäume nicht optimal entwickeln, was ihre durchschnittliche Lebensdauer gegenüber im Freiland stehenden Bäumen senkt. Da nur ein ausgewachsener Baum seine volle ökologische Leistungsfähigkeit entwickeln kann, verspielt man mit der bisherigen Stadtplanung oftmals Lebensqualität. Vor dem Hintergrund mehrerer Dürresommer in Folge kommt es durch diese stiefmütterliche Behandlung zudem vermehrt zum Absterben vieler Stadtbäume.
Darum freuen wir uns sehr, dass unser dieser Praxis entgegen gerichteter Antrag eine Mehrheit fand. Damit wird bei künftigen Baumpflanzungen den Themen Größe des Wurzelraums, Wasserhaushalt inkl. Regenwasserversickerung nach dem Schwammstadtprinzip und ideale Untergrundvorbereitung ein deutlich höheres Gewicht beigemessen. Neue Bäume werden nicht mehr als ein Nice-to-have behandelt, sondern von Grund auf so eingeplant werden müssen, dass ihre Überlebenschancen merklich steigen. Analog dazu wird es nun auch Verbesserungen der Wuchsbedingungen für Bestandsbäume geben müssen. Damit hoffen wir, dass die Überlebenschancen für Stadtbäume auch im Dürresommer gesichert werden können, wovon wir schließlich alle etwas haben“, so Karina Both-Peckham abschließend.
V.i.S.d.P.: Martin Kosny (0361 655 2030)
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