Robeck: Talstraße 15/16 wird an KoWo veräußert │Wohnprojektelotsin schaffen
Nach dem Aus des Wohnprojekts Wohnopia e.V. in den beiden Objekten Talstraße 15/16 aufgrund von enormen Baupreissteigerungen und Zinsentwicklungen, die sich im Zusammenhang mit den jahrelangen, zähen Verhandlungen mit der Stadt, der Zuständigkeit unterschiedlichster Ämter und mangelnder Kommunikation ergeben haben, ziehen die Fraktionen jetzt Konsequenzen aus der gescheiterten Wohnraumpolitik der Stadtverwaltung.
In einem gemeinsamen Antrag der Fraktionen DIE LINKE, SPD, Mehrwertstadt Erfurt und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN wird die Aushandlung eines Kaufvertrages über die Talstraße 15/16 mit der städtischen Wohnungsbaugesellschaft KoWo mbH zur Abstimmung gestellt.
Weiter beantragen die Fraktionen DIE LINKE, Mehrwertstadt Erfurt und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, dass ein Flächenkataster für gemeinwohlorientierte Projekte erstellt wird und das eine Ansprechstelle einer ‚Wohnprojektelotsin‘ in der Liegenschaftsverwaltung geschaffen wird. Diese kann aus bestehendem Personal abgedeckt werden.
Dazu erklärt Jasper Robeck, Stadtrat und wohnungspolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
„Ich bin sehr froh, dass wir eine Lösung für die Talstraße 15/16 gefunden haben, die auch im Sinne von Wohnopia ist. Eine Veräußerung am freien Markt wäre für dieses Objekt nicht infrage gekommen. Eine Mehrheit des Stadtrates sieht die beiden Häuser bei der KoWo in guten Händen. Wir hoffen, dass die Stadtverwaltung nach Beschluss im Mai zeitnah die Veräußerung umsetzt. Möglicherweise lässt sich in einem kooperativen Modell bei der KoWo weiterhin die Idee des gemeinschaftlichen Wohnens umsetzen.“
„Wir müssen die Voraussetzungen schaffen, dass nie wieder ein Wohnprojekt durch die Stadtverwaltung am langen Arm verhungern gelassen wird. Erfurt braucht gemeinwohlorientierte Wohnprojekte, welche die Chance haben gemeinschaftliches, bezahlbares Wohnen zu verwirklichen, Angebotslücken des Wohnungsmarktes zu schließen und Quartiersarbeit zu leisten. Daher wollen wir ein Flächenkataster schaffen und den Prozess mit Wohnopia evaluieren. Unstrittig ist, dass die unterschiedlichen Zuständigkeiten hinderlich sind. Auch deshalb ist die Einrichtung einer ‚Wohnprojektelotsin‘ unerlässlich, damit Wohnprojekte klar Ansprechpartner*innen haben.
Aus Verzweiflung melden sich Projekte teilweise sogar bei den Fraktionen des Erfurter Stadtrats. Es wird Zeit, dass der Oberbürgermeister und der Finanzdezernent diese Ansprechstelle umsetzen, statt in den Medien irgendwelche Wunschzahlen für den Wohnungsbau in der kommenden Legislatur zu erträumen. Es macht einen Unterschied wer baut: Die gemeinwohlorientierten Projekte investieren in die Stadt und die Menschen, wenn man sie nicht im Rathaus ausbremst“ so der Stadtrat Robeck weiter.
V.i.S.d.P.: Tely Büchner (0361 655 2030)
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