Wie der mdr und die Thüringer Allgemeine berichtet hatten, hat der Erfurter Stadtrat am Abend des 30.07.2024 die außerordentliche Kündigung von Generalintendant Guy Montavon beschlossen. Die Entscheidung fiel in einer nicht-öffentlichen Sondersitzung. Bereits vor Monaten war Montavon nach einem Beschluss des Stadtrates hin von seinen Aufgaben als Generalintendant des Theaters Erfurt freigestellt worden. Grund dafür waren Vorwürfe von mutmaßlichem Machtmissbrauch und finanziellen Ungereimtheiten, die die damalige Gleichstellungsbeauftragte ans Tageslicht beförderte. Teil des damaligen Beschlusses war es auch, entgegen dem Willen des ehemaligen Oberbürgermeisters Bausewein alle Vorwürfe – die der mutmaßlichen sexuellen Übergriffe und die wirtschaftlichen Verdachtsmomente – so gut es geht aufzuklären. Damit wurden eine externe Kanzlei und das Rechnungsprüfungsamt der Landeshauptstadt beauftragt.
Die Dringlichkeitssitzung am 30.07.2024 wurde einberufen, weil im Zuge dieser umfangreichen Ermittlungen sich einige Vorwürfe gegen Montavon erhärtet hatten. Die Vorwürfe, die sich bisher erhärtet haben, sind finanzieller/betriebswirtschaftlicher Natur. Dabei ist das Rechnungsprüfungsamt der Stadt auf Rechnungen gestoßen, die gerichtsfest ein Grund für eine außerordentliche Kündigung sein können.
Es war demnach vollkommen richtig, dem im Februar durch den damaligen Oberbürgermeister vorgelegten Aufhebungsvertrag nicht zuzustimmen. Es hat sich nun bestätigt: gründliche Aufarbeitung braucht Zeit. Als grüne Fraktion hoffen wir, dass das Theater Erfurt in absehbarer Zeit wieder in ruhigeren Fahrwassern seinen eigentlich Aufgaben der Kultur nachgehen kann. In der Einführung wirksamer Controlling-Prozesse und guter Arbeitskultur am Theater sehen wir auch weiterhin wichtige zu bearbeitende Aufgaben durch den Stadtrat.
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