Grüne fordern geschlechtergerechte Straßenbenennungen ein!
Die Stadtratsfraktion von BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN bringt für die nächstmögliche Sitzung des Stadtrats einen Antrag ein, mit welchem sie vorschlägt, künftige Straßenbenennungen geschlechtergerechter zu gestalten. Künftig soll für eine Straßenbenennung vorrangig ein Frauen- name gewählt werden. Weitreichende Ausnahmen, insbesondere für unterrepräsentierte Gruppen, sind weiter vorgesehen.
Dazu erklärt Laura Wahl: „Für Gleichberechtigung braucht es Repräsentation. Nicht erst die Debatte um das Nettelbeckufer zeigt die Bedeutung von Straßennamen, als gesellschaftliche Vorbilder und für die Sichtbarkeit marginalisierter Gruppen. Dabei kommen auch Frauen bei der Verteilung der Straßennamen deutlich zu kurz, so sind 2% der Straßennamen Erfurts weiblich, hingegen 21% der Straßennamen männlich. Diesem Ungleichgewicht wollen wir mit unserem Vorschlag begegnen. Die Straßennamenkommission hat den Weg zu mehr weiblichen Straßennamen bereits beschritten, wir wollen diesen nun konsequent politisch unterstützen. Die Devise ist: Vorfahrt für Frauennamen!“
„Unser Ziel ist es, einen neuen Standard zu setzten: Erstmal muss eine neue Straße einen weiblichen oder queeren Namen bekommen, dann können wir im Ausnahmefall auch über Männernamen reden. Die Straßennamenkommission soll aktiv auch Männernamen prüfen, insbesondere mit historischem Hintergrund oder beispielsweise People of Color. Damit bleibt gegeben, dass Personen mit Bezug zu einer Straße weiterhin dort eine Ehrung erfahren können. Es gibt in Erfurt nur zwischen 25 und 40 Straßen mit Frauennamen. Ohne eine konsequente Strategie wird es ewig dauern, Geschlechtergerechtigkeit auch in diesem Bereich zu erreichen.
Deshalb ist unser Appell an alle 35 Männer im Stadtrat, den Weg für mehr Frauennamen frei zu machen“, so Jasper Robeck abschließend.
V.i.S.d.P.: Martin Kosny (0361 655 2030)
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