Jasper Robeck: „Attraktivität des Hochschulstandorts hängt auch am Semesterticket“
Die Grüne Stadtratsfraktion hat einen dringlichen Antrag für die Stadtratssitzung am 16. November eingereicht, um die Preiserhöhung des Semestertickets auf 96,40 Euro zu begrenzen.
Die aktuelle Energiepreiskrise stellt eine enorme Belastung für die gesamte Gesellschaft dar. Auch die EVAG ist durch die Preissteigerungen betroffen, und muss bei der Preisentwicklung unbedingt die Wirtschaftlichkeit beachten. Vor diesem Hintergrund hat die EVAG in der aktuellen Verhandlung mit den Studierendenschaften und dem Studierendenwerk eine Erhöhung des EVAG-Anteils im Semesterticket auf 98,40€ für das SoSe 2023 und WiSe 2023/24 vorgeschlagen. Damit würde eine Vereinbarung aus der Pandemie gebrochen und aufgeschlagen.
Dazu erklärt Jasper Robeck, Stadtrat der Fraktion BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN im Erfurter Stadtrat und hochschulpolitischer Sprecher:
“Die Entwicklung der Preiserhöhungen des Semestertickets richtet sich nach dem Schüler*innenticket. Während der Coronapandemie wurde die Preissteigerung vereinbarungsgemäß ausgesetzt, da das Semesterticket aufgrund geschlossener Hochschulen nur in Teilen genutzt werden konnte. Die Studierendenschaft hat in der Pandemie das Semesterticket trotzdem ohne Ausstiegsoption vollständig finanziert und damit für eine feste Einnahmeposition für die EVAG gesorgt, ohne das Ticket entsprechend genutzt zu haben.
Statt dies anzuerkennen, sollen jetzt in der laufenden Verhandlung die ausgesetzten Preissteigerungen entgegen der damaligen Vereinbarung nachgeholt werden. Angesichts der allgemeinen Kostenentwicklungen ist dieses Vorgehen verständlich. Gleichzeitig ist eine Preissteigerung um über 10 Prozent für die Seite der Studierenden eine deutlich spürbare weitere Belastung. Wir fordern die EVAG auf, die Vorleistung der Studierendenschaft aus der Zeit der Pandemie anzuerkennen und von spürbaren Preiserhöhungen für das Semesterticket für das Sommersemester 2023 und das Wintersemester 2023/24 abzusehen. Vielmehr bitten wir den Oberbürgermeister, gemeinsam mit der EVAG auf eine faire Preisgestaltung hinzuwirken. Die Attraktivität des Hochschulstandorts hängt auch am Semestertickets. In Thüringen, aber auch im Bundesvergleich, ruft die EVAG überdurchschnittliche Preise für den Nahverkehr auf. Deshalb haben wir einen dringlichen Antrag im Stadtrat gestellt, die Gebühren auf 96,40 Euro zu begrenzen”, so Jasper Robeck abschließend.
V.i.S.d.P.: Martin Kosny (0361 655 2030)
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